USA/D

Christmas Time

Hab ich schon erwähnt, wie schwer das hier ist mit den Jahreszeiten? Es ist als ob die innere Uhr nicht richtig tickt. Jegliches Gefühl für Monate und Temperaturen, Wetter und Jahreszeiten stimmen nicht mit dem überein, was mein Körper all die Jahre gelernt hat. So warte ich immer noch auf den Sommer, den ich bis zu unserem Umzug im Juni auch nicht in Deutschland geboten bekam. Kam er in Deutschland im Juli/August und in San Francisco doch viel zu kurz, für ein paar Tage irgendwann im September. Hat mal eben reingeschaut und ist gleich wieder weggegangen. Und wie ist das mit Weihnachten? Ein Baum in unserer Straße fängt gerade an seine gelben Blätter zu verlieren. Die ersten Tage, die wirklich kalt sind haben wir hinter uns. Wir sprechen von 10°C, also richtig kalt.

Zum Glück gibt es die Spotify Musiklisten mit den Weihnachtssongs und den Radiosender, der seit Anfang Dezember rund um die Uhr die Kalifornier mit Weihnachtsliedern beschallt. Das hilft mir sehr, meinem Bewusstsein klar zu machen, dass es bald soweit ist. Gerne würde ich über den Weihnachtsmarkt schlendern und meine Freunde auf einen Glühwein treffen und dabei eine Bratwurst essen, mich dabei in meinen Schal und Mütze einmurmeln und mich von innen wärmen. Das ist in San Francisco bisher gar nicht nötig. Dass unser nicht isoliertes Haus allerdings genug Kälte von außen weiterleitet ist allerdings an dieser Stelle nennenswert, aber ein anderes Fass – das öffnen wir mal an anderer Stelle.

Was ist eigentlich mit all den bunten Beleuchtungen, den blinkenden Renntieren in Vorgärten, den opulent geschmückten Treppen und wackelnden Schneemännern? Schließlich ist es das was man von den Amerikanern erwartet. Hallo? Schublade auf! Ich muss zugeben, ich musste ziemlich genau hinschauen, um diese Erwartungen zu erfüllen. Ich weiß nun nicht, ob das an dem alternativen San Francisco liegt oder mein Schubladendenken völlig unangebracht ist. Daher zeigt die Bildergalerie oben leider nicht das, was ich zeigen wollte. Aber es ist die Wahrheit.

Wie wir allerdings schon mitbekommen haben, ist Weihnachten gar nicht so ein riesen Ding wie bei uns. Hier ist Thanksgiving das Fest, andem man seine Familie trifft, an einem Tisch sitzt und Zeit miteinander verbringt. In den Läden teilt sich die Weihnachtsdeko zudem mit Hanukkah, einem jüdischen Fest, das in etwa mit Weihnachten verglichen werden kann.

Nächstes Jahr möchte ich auf alle Fälle auch etwas Licht nach außen bringen und das Haus mit (mindestens) einer Lichterkette ausstatten. Ich liebe es durch die Straßen zu gehen und die positive Stimmung zu spüren. Vielleicht animiert das die Nachbarn mitzumachen. Next year!

You Might Also Like

No Comments

Leave a Reply