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Ein Reisebericht. Los Angeles – Sequoia National Park // Teil 2

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Während die Hinfahrt nach Los Angeles am Meer entlang führte, geht es nun zurück über die Nationalparks. Zugegebenermaßen im Schnelldurchgang, nach dem Motto mal reinschauen und weiter. Ganz klar, dass man in jedem Nationalpark mehrere Tage verbringen kann! Für uns ist es jeweils nur einer. Heute erzähle ich von Tag 6 und 7 und vom Sequoia National Park.

Der Park heißt, um ihn richtig zu benennen, Sequoia & Kings Canyon National Parks und wie der Name schon sagt, teilt er sich in zwei Parks auf, die miteinander verbunden sind. Die eingeschränkte Reisezeit verlangt von uns nur einen davon zu besuchen. Und da hier noch winterliche Verhältnisse herrschen sind einige Verbindungsstraßen noch zugeschneit und ohne Schneeketten nicht zu passieren, deshalb bleibt es diesmal bei Sequoia. Welche Straßen frei sind und wie weit man ohne Schneeketten kommt sagt einem übrigens keiner so richtig. Die offizielle Website empfiehlt eine im Auto zu führen. Und das fühlt sich wirklich seltsam an, wenn man doch von Temperaturen in den mitte Zwanzigern kommt. Wir können es so gar nicht einschätzen und leihen uns an einer Tankstelle, vor dem Eingang des Parks, eine Schneekette für 25 Dollar.

DSC_0195_Roadtrip_Sequoia_Familie_2017_BWie sich noch herausstellt, werden wir sie (zum Glück) nicht brauchen, denn die Gebiete mit Schneekettenpflicht sind so tief im Park, bis dahin fahren wir gar nicht.

Wir sind also bei der vorletzten Station unserer Tour:

San Francisco – Paso Robles – Santa Barbara – Los Angeles – Sequoia National Park – Yosemite National Park – San Francisco

TAG 6
Los Angeles – Visalia (Sequoia National Park)

Nachdem wir in Los Angeles das Griffith Observatory besucht haben, naja, also den Parkplatz, geht es für uns raus aus der Stadt. Wir passieren hügelige Landschaften und irgendwann ist da nichts mehr, außer der Straße. Keine Häuser, keine Rastplätze. Nichts. Es gibt nur ein paar Städte, im geschätzten 80 Meilen Abstand. Wir werden heute in Visalia übernachten, im Park selbst gibt es nur wenige Übernachtungsplätze und direkt vor den Toren des Parks ist die Auswahl an Hotels oder Ferienwohnungen sehr spärlich. Wir buchen über hotels.com bei Wyndham, was zu unserer Überraschung wirklich ganz gut war. Am heutigen Tag fahren wir nicht mehr zum 45 Minuten entfernten Park, das hätte sich zeitlich nicht mehr gelohnt. Wir fahren in die Stadt und testen sinnvollerweise lieber das lokal gebraute Bier der Visalia Brewing Co. Hier bestellt man sich sogenannte Flights und testet. Cheers!


TAG 7
Visalia (Sequoia National Park)

Sequoia ist die Bezeichnung bestimmter Mammutbäume und wie vermuten lässt im Park vertreten. Der Park gehört (wie auch der Yosemite) zu der Gebirgskette Sierra Nevada und die Bäume wachsen nur auf der westlichen Seite, in einer bestimmten Höhe; nicht zu tief (da zu warm), nicht zu hoch (da zu kalt) und auch nicht auf der östlichen Seite (weil zu trocken).

Sequoia_StraßeSuper interessant ist übrigens auch, dass die Bäume eine feuerfeste Rinde besitzen und somit Waldbrände keine Gefahr darstellen. Ganz im Gegenteil, denn Feuer wird oft ganz bewusst eingesetzt, um das Unterholz auszudünnen. Die fruchtbare Asche sorgt für Platz für neue Bäume, denn einige Samen öffnen erst bei starker Hitze.

Sequoia_BaeumeDieses Wissen gibt es kostenlos im Visitor Center, die sollte man in jedem Park besuchen! Hier bekommt man nicht nur Interessantes zum Park, hier stehen auch einige Parkmitarbeiter für Fragen zur Verfügung und geben die besten Tipps für geplante Wanderrouten. Das Visitor Center ist direkt nach dem Eingang. Wir machen einen kleinen Ausflug zum Wasser und fahren weiter, in das Innere des Parks.

Sequoia_StartEs geht bergauf. Mit dem Auto. Und es duftet! Ich liebe Nadelwälder die so herrlich duften wie dieser! Je tiefer wir reinfahren und je höher wir kommen desto nebeliger wird es. Und nebeliger. Und nebeliger. Man sagt die Bäume seien richtig hoch. Wir sehen die Wipfel nicht. Von unten sehen die Bäume aber so richtig groß aus, die Stämme sind immens!

Sequoia_Tour1Wir entscheiden uns trotz mäßiger Sichtverhältnisse für eine kleine Wanderung (schätzungsweise 1h) zu einem umgefallenen Baum, durch den man durchfahren kann (wenn kein Schnee liegt, so wie es gerade der Fall ist). Schließlich sind wir ja jetzt schon da und sehen wollen wir ja schon was. Also so gut es eben geht. Der Schnee ist nicht durchgängig auf der Straße, gut für uns und unsere dünnen stoffigen Nikes. Geht schon.

Noch zuvor hat uns ein Parkranger von den Schwarzbären erzählt, die zu dieser Zeit aus dem Winterschlaf erwachen. Ich frage mich, ob es schlimm ist, wenn man sie erst aus ein paar Meter Entfernung erkennt. Viel weit sehen wir nämlich nicht. Wir wären fast auf den liegenden Baum gelaufen, so dicht war der Nebel! Fast.

Sequoia_Tour3Die Fahrt nach unten war sehr aufregend und laaaangsam. Die Sicht wurde und wurde nicht besser. Im Schritttempo kommen wir nur langsam voran, bis der Nebel sich endlich auflöst – von unten nichts mehr zu spüren.

Sequoia_Tour2

Nunja, die Sequoia-Erfahrung war ein Erlebnis. Es ist ein bisschen so, wie wenn man ein Magnum Eis vor sich hat, es aber nur auspacken darf. Will mehr!

 

Hier geht es zu Teil 3 meines Reiseberichts, ich schreibe über einen Besuch im Yosemite National Park.

Teil 1 unserer Reise ging von San Francisco über Paso Robles und Santa Barbara nach Los Angeles, zu lesen hier.

 

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