Da war aber auch was los in den letzten Wochen… erst hatte ich meine Familie zu Besuch, dann war ich selbst im Urlaub und nun muss ich wieder zurück in meinen Alltag finden. Kennt ihr das? Wenn man wieder nach Normalität sucht? Ich hab so viel erlebt und eine Sache möchte ich heute mit euch Teilen. Es ist diese wunderbare Tour durch Kalifornien, die ich übrigens jedem ans Herz legen kann.
Ich hatte hier schoneinmal über den Highway 1 berichtet. Nun möchte ich aber mehr ins Detail gehen und euch anregen, euren nächsten Trip in Kalifornien zu planen.
Es war der erste Besuch meiner Eltern und meines Bruders seit wir im Juli 2016 nach San Francisco gezogen sind. Für meine Eltern war es sogar das erste mal USA. Man möchte also in kurzer Zeit viel zeigen und viel sehen. Und tatsächlich ist das sehr gut möglich. Sie hatten insgesamt 2,5 Wochen Zeit, darin sollte ein wenig Zeit für die Stadt bleiben, aber auch die Möglichkeit in Kalifornien zu reisen. Wir haben also zwei Tage für das Ankommen eingeplant und am Ende des Aufenthalts nocheinmal ein paar Tage Ruhe bei uns Zuhause bzw. Zeit für San Francisco. Und dazwischen? Ein Family-Roadtrip wie es ihn lange nicht gegeben hat (die Urlaube mit dem Auto an den Gardasee sind schon ziemlich lange her).
Was packt man also in einen Roadtrip?
Wieviel Zeit sollte man sich nehmen?
Und was sollte man auf keinen Fall verpassen?
Natürlich muss jeder selbst wissen, was er gerne sehen und erleben möchte und sind wir doch mal ehrlich:
Erleben ist doch ganz einfach, wenn man nur reist.
Wir nahmen uns für die Tour insgesamt 11 Tage Zeit, was im Nachhinein wirklich gut war. Natürlich könnte man an so manchen Orten länger und intensiver bleiben. Meist möchte man aber bei einem USA Urlaub so viel wie möglich sehen, aber ja auch so dass er nicht in Stress ausartet. Es gilt also die richtige Balance zu finden. Und da ich der Meinung bin, dass uns das sehr gut gelungen ist, möchte ich euch einen Reisebericht und Reise-Vorschlag für einen Trip von Nordkalifornien nach Südkalifornien und wieder zurück geben.
Das ist unsere Route:
San Francisco – Paso Robles – Santa Barbara – Los Angeles – Sequoia National Park – Yosemite National Park – San Francisco
TAG 1
San Francisco – Paso Robles
Wir starten von San Francisco direkt auf den Highway 1, über Pacifica nach Santa Cruz. Jetzt im März war es dort noch ziemlich leer, wir suchen vergebens nach den coolen Skateboardern und den Typen mit den Surfboards unter dem Arm. Kaum vorstellbar wie belebt der Boardwalk im Sommer sein wird. Wir reisen außerhalb der Touristen-Saison was in den meisten Situationen wirklich von Vorteil ist! Santa Cruz hat allerdings definitiv mehr Charme im Sommer.
Das Schöne am Highway 1 ist, dass er direkt nach LA führt, man die meiste Zeit direkt an der Küste entlang fährt und daher einen wunderbaren Blick auf den Ozean hat. Schon nach 20 Minuten Fahrt erblicken wir den ersten Strand, die wundervolle Natur, alles so unberührt. Einige herrliche Küstenabschnitte folgen, alles ist so wunderbar grün. Die Reisezeit erweist sich als richtig gut, der Winter hat viel Regen gebracht und daher ist alles super schön grün und es sind noch nicht viele Touristen unterwegs.
Nach Monterey nehmen wir die Ausfahrt zum 17 Mile Drive, eine Route durchs Grüne, und die abgesehen von Villen und Golfplätzen auch wirklich schöne Natur zu bieten hat. Der Pebble Beach ist so unfassbar hell und wunderschön, mein Highlight des Tages!
Point Lobos sollte man auch unbedingt mitnehmen, das ist ein Schutzgebiet kurz nach dem 17 Mile Drive. Ich mag das so sehr! Man kann vom Parkplatz aus verschiedene Spaziergänge Richtung Wasser unternehmen und wenn man Glück hat, sieht man seltene Vögel, Seehunde oder Rehe.
Eigentlich wollten wir den Highway 1 weiter über Big Sur fahren, doch leider ist aufgrund einer beschädigten Brücke ein Teil der Strecke gesperrt – der Regen im Winter hat seine Spuren hinterlassen. Man kommt noch über die Bixby Bridge, kurz danach müssen wir umdrehen und über das Carmel Valley auf die 101 ausweichen. Die Carmel Valley Road führt durchs Grüne, fernab von viel Verkehr und Zivilisation. Zwar nicht auf der ursprünglichen Route, aber in einer Weinregion (Glück im Unglück): unsere erste Übernachtung findet in Paso Robles statt. Wir haben ein gutes Angebot im Paso Robles Inn gefunden, ein sehr nettes Hotel in der Kleinstadt. Das Abendessen im The Hatch ist übrigens sehr zu empfehlen!
TAG 2
Paso Robles – Santa Barbara
Nach einem kurzen Stop auf einem Weingut (Weingut am Morgen ist irgendwie ne blöde Idee! Wären wir gestern nur früher dort angekommen, als noch alles geöffnet war) geht es für uns erstmal wieder zurück auf den Highway 1 und etwas zurück um die Seeelefanten bei Piedras Blancas zu bestaunen. Leider regnete es in Strömen. Aber das macht ja den Tieren zum Glück so gar nichts aus und uns nur wenig.
Weiter nach Morro Bay, die Stadt mit dem riesen Felsen vor der Nase. Das sieht doch irgendwie skurril und gleichermaßen faszinierend aus!
Unsere nächste Station ist Santa Barbara, wo wir die nächsten beiden Nächte in einem airbnb unterkommen. Spärlich und so halb sauber, und doch nicht preiswert. Die Preise steigen gefühlt je weiter man Richtung LA kommt (in San Francisco brauchte ich ja zum Glück noch keins).
TAG 3
Santa Barbara
Wir starten den Tag am Pier Stearns Wharf. Bei jeder Gelegenheit müssen die Füße ins Wasser. Mein persönliches Ziel ist: mindestens einmal im Meer baden! Heißt ja nicht, dass es gleich heute sein muss.
Santa Barbara ist ein super schönes Städtchen mit tollen Möglichkeiten zum Bummeln und Shoppen. Überall ist der spanisch-mexikanische Einfluss zu spüren und zu sehen. 1786 wurde die Mission Santa Barbara gegründet, sie ist eine von 50 Missionen, die von Sonoma, über San Francisco nach Los Angeles von den Franziskanern errichtet wurden. Sie wurden übrigens in gleichmäßigen Abständen gebaut, um einen Tagesritt zu ermöglichen.
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, der geht am besten zum County Courthouse und steigt die Stufen zum Turm hinauf. Der Blick ist wunderschön. Zum Abendessen fahren wir zum Hafen und freuen uns über frische Shrimps und Fisch.
TAG 4
Santa Barbara – Los Angeles
Strand, Sonne, die ungenutzten Sportklamotten – mehr Gründe für eine Sporteinheit gibts ja wohl nicht. Wir fahren zum Butterfly Beach und joggen an der Küsten entlang, vorbei an herrlich angelegten Gärten und wilden Kakteen, die Sonne im Gesicht, der neidische Blick auf die Häuser in bester Lage. Besser Joggen geht nicht.
Die Straße ruft, wir ab ins Auto und weiter. Heute kommen wir in LA an und das oberste Gebot heißt: bloß nicht in den Feierabendverkehr kommen! Da die heutige Strecke allerdings nicht so lang ist, bleibt auch mal Zeit für Shoppen. Der deutsche Tourist muss unbedingt eine Levis haben, ganz klar! Es gibt übrigens diverse Auflistungen die anzeigen was in den USA günstiger ist, als in Deutschland und da steht Levis ganz weit oben. Das passende Outlet (fast) auf der Strecke heißt Camarillo Premium Outlets. Ganz klar: man kann ja den ganzen Tag in so einem Outlet verbringen – das wäre nun aber wirklich etwas schade. Daher empfehle ich: nur in bestimmte Läden und das ganz gezielt! Malibu ist ja sowieso viel schöner! Jedes mal wenn ich an diesen Strandhäuser direkt am Wasser stehe, stelle ich mir vor, wie schön es da zu wohnen ist. Privater Strandzugang, everytime. Sonnenuntergang, everytime. Meeresrauschen, everytime. Hach!
Frisches Obst am Straßenrand. Frische Erdbeeren und Blaubeeren aus dem Anbaugebiet, das wir noch heute Morgen durchquert haben. Mega!
Die Fahrt zum Airbnb geht gleich mal durch die Hollywood Hills, ist schon schön da. Wir Touris suchen den besten Spot um das Hollywood Zeichen zu fotografieren und zu begutachten. Gefunden. Fotografiert. Bestaunt. Weiter!
Unser airbnb in LA war der Knüller! Nach der Pleite von Santa Barbara tut das echt gut! Wir haben ein großes Appartement mit zwei Schlafzimmer und zwei Bäder, eine Küche, ein großes Wohn- und Esszimmer, einen Garagenstellplatz und, ja, eine Dachterrasse. Gut, die müssen wir uns mit anderen Hausbewohnern teilen, aber das nur am Rande. Hab ich schon erwähnt, dass wir einen Blick auf die Skyline und das Hollywood Sign hatten? Neidisch? Gut.
TAG 5
Los Angeles
Ein straffes Programm steht bevor. Los Angeles im Schnelldurchlauf. Wir fahren ersteinmal ein paar Meter weiter zum Hollywood Boulevard und machen Fotos mit den Sternchen Nicole Kidman und John Travolta und ich persönlich stelle fest, dass es hier auch ruhig sein kann. Mein letztes Erlebnis an dieser Stelle war grauenhaft, weil es einfach viel zu viele Menschen auf einem Fleck waren.
Pünktlich zur Mittagspause kommen wir beim Grand Central Market an, genau das richtige für einen 14 Dollar Smoothie, frisch gemixt. Hoffe ich. Das war aber auch der einzige Stand, an dem man nicht groß anstehen musste. Anstehen, das machen die Amerikaner ja grundsätzlich sehr gerne. Wir Deutschen sind da schnell genervt und sehen es erst gar nicht ein uns anzustellen.
Neben der Markthalle befindet sich das Bradbury Building. Es wurde 1893 erbaut und ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude in der Innenstadt von Los Angeles. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Blick in den Eingangsbereich zu werfen. Das Oberlicht in Kombination mit den schwarzen verzierten Geländern ist der Hammer!
Von alt zu neu: ein paar Blocks weiter und man steht vor der wunderschönen Disney Concert Hall. Ästhetik pur. Dastehen und staunen. Irgendwann mag ich da auch mal rein, ich meine so richtig, nicht nur in den Eingangsbereich. In das The Broad übrigens auch. Ich freue mich jetzt schon auf einen Trip nach LA bei dem mehr Zeit für die Details bleibt. Das Museum für zeitgenössische Kunst ist übrigens der Nachbar der Disney Concert Hall.
Was muss man an einem Tag LA sehen? (Verbesserungsvorschläge werden gern angenommen) Das ist ja nicht so einfach. Ich fand die Venice Canals so sehenswert, dass auch dieses Mal ein Besuch an der Reihe ist. Unabsichtlich bin ich doch glatt einmal mittendurch, bzw. drüber, über die kleinen engen, steilen Brücken. Das war übrigens drive-through vom Feinsten. Einmal hoch auf die Brücke, Foto machen und wieder runter. Convenient eben. Das mag man hier. Hier würde ich übrigens auch gern wohnen, mit eigenem Steg, eigenem Bötchen. Jaja.
Santa Monica Beach war diesmal für mich ein neuer Punkt auf der Liste. Der Strand ist super groß und die farbenfrohen Fahrgeschäfte und Buden am Pier sind definitiv gute Fotomodels. Der Hotdog auch! Den haben mein Bruder und ich uns auch verdient, wer baden geht… Ja, richtig gehört. I did it!
Ich kann ein airbnb mit Dachterrasse übrigens nur empfehlen, ein Picknick unter freiem Himmel könnte mit Blick auf die Stadt nicht besser sein.
TAG 6
Los Angeles – Visalia (Sequoia National Park)
Es heißt wieder Koffer packen und ab ins Auto. Das Griffith Observatory bietet einen wunderbaren Blick auf die Stadt und von Hollywood aus ist man auch besonders schnell da. Die Lage der Unterkunft war prima!
Heute fahren wir weiter, byebye LA, es geht wieder zurück. Aber nicht gleich, nicht heute und nicht in den nächsten Tagen. Wir haben noch viel vor! Die Natur ruft.
To be continued…
Ich entlasse euch nun an dieser Stelle vom vielen Lesen und werde in einem weiteren Teil über unsere Reise berichten.
Habt es gut und träumt vom Reisen,
eure Nicole
Zu Teil 2 der Reise zum Sequoia National Park geht es hier lang.
Teil 3 meines Reiseberichts führt uns zum Yosemite National Park.
6 Comments
Schmitt Marianne
7. Mai 2017 at 19:38Da kann man wirklich mitträumen , sehr Bilder , riesige Hochhäuser , da ist es gut wenn man einen Reisefüherin hat , die weiß wo man hinfahren kann und soll , um möglichst in kurzer Zeit viel zu sehen . Ich freue mich schon auf die nächsten Teil der Reise . Vlg Marianne !! Gruß auch an Max
Nicole
9. Mai 2017 at 18:53Ich freu mich dass das Lesen Spaß macht! Liebe Grüße
Elvira Schmitt
7. Mai 2017 at 22:05Hallo Nicole und Max,
wirklich toll, daß ihr uns auch an Eueren Eindrücken in der Ferne teilhaben lasst.
Wir wünschen Euch weiterhin eine tolle Zeit.
Liebe Grüße aus Hachtel
Nicole
9. Mai 2017 at 18:54Hey, danke für die lieben Worte! Liebe Grüße nach Hachtel
Ein Reisebericht. Yosemite // Teil 3 – Servus-California
10. Mai 2017 at 23:43[…] Nicole bei Ein Reisebericht. San Francisco – Santa Barbara – Los Angeles // Teil 1 […]
Ein Reisebericht. Los Angeles – Sequoia National Park // Teil 2 – Servus-California
10. Mai 2017 at 23:49[…] Nicole bei Ein Reisebericht. San Francisco – Santa Barbara – Los Angeles // Teil 1 […]