Huch, ich könnte mich hier mal wieder blicken lassen. Ich versuche zu rekonstruieren was in den letzten Wochen passiert ist. Ist das etwa schon ein erstes Zeichen eines Alltags, wenn man gar nicht mehr so richtig weiß, was man die letzten Wochen gemacht hat? Ich weiß nicht so recht. Vielleicht. Immerhin haben wir einen Arbeitsalltag und arbeiten jetzt an einem richtigen Schreibtisch, nicht an einem kleinen Ess-Schreib-Wohn-Minimalistisch – nein – wir haben sozusagen klammheimlich unser Büro in San Francisco eröffnet. Yeah! Die Aussicht ist super schön und erleichtert die ersten frühmorgendlichen Stunden immens. Um in Deutschland noch so viele Kunden und Kollegen wie möglich zu erreichen, verabschieden wir uns vom gemütlichen deutschen Rhythmus der uns erst ab 9 Uhr an den Schreibtisch brachte und den wir sehr liebten. Nun heißt es gut zwei Stunden früher aufstehen und ab an die Arbeit. Die Umstellung verlief etwas holprig, aber irgendwie gewöhnt man sich auch daran. Während in San Francisco morgens noch der Nebel über der Stadt hängt starten wir den Tag und begeben uns mit den ersten Sonnenstrahlen, irgendwann zwischen 9 und 11 Uhr, zu Martha’s Café, zwei Blocks entfernt, für den ersten Koffeinschub – noch ist ja jeglicher Kaffeezubehör im Container.
Der Container ist übrigens seit zwei Tagen im Hafen von Oakland und wird wohl gerade gescannt und unter die Lupe genommen. Wie lange das noch dauert oder ob der Zoll auch noch ran möchte, wissen wir nicht. Also warten wir. Es kann allerdings noch 1 bis 2 Wochen dauern. Wir gedulden uns weiterhin. Nur nicht zu früh freuen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das anfühlt wieder mit seinen Dingen zu umgeben, die man in den letzten Jahren angehäuft hat und es noch vor 7 Wochen unvorstellbar war ohne sie zu sein. Aber was soll ich sagen. Es klappt auch irgendwie ohne. Wir wohnen jetzt schon wochenlang so minimalistisch (die Küchenschränke zum Beispiel sind bis auf Gläser, Teller, Müslischalen und Besteck komplett leer) und man stellt fest, dass das auch geht. Gut sogar. Klar, ich freu mich schon auch auf meine Kitchenaid und den ersten selbstgebackenen Kuchen, meine Kiste mit all dem Papier und Briefumschlägen, der Nähmaschine, unseren Kopfkissen (wir schlafen seit Einzug auf zwei kleinen Sofakissen), meine Schuhe (hab ich schon erwähnt, dass das Verhältnis von Sandalen zu geschlossenem Schuhwerk in meinem Koffer so gar nicht passte? Viel zu viel Sandalen, die ich hier kaum trage, weil zu kalt), außerdem freue ich mich auf meinen Cutter und die Schneidematte (warum hab ich das eigentlich nicht im Koffer mitgenommen?), auf die Picknickdecke und den Picknickkorb, auf die Yogamatte, Max freut sich auf sein Fahrrad, ich freu mich auf mehr Auswahl im Kleiderschrank… Okay, beim Gedanke daran, was im Container auf uns wartet… Ist schon schön. Also einigen wir uns auf: minimalistisch auf Zeit – kein Problem. Jetzt reichts aber auch.
Bei dieser Gelegenheit zeige ich euch Bilder vom Tag in München, als der Container beladen wurde. Man war das aufregend! Und wie fertig wir zu der Zeit waren, Augenringe ohne Ende (so doll, dass ich das Bild lieber in Schwarz/weiß zeige), mega blass und ultra gestresst! Das war einfach viel. Mental und körperlich. Wir haben bis drei Tage vor Abflug noch gearbeitet, Max war noch im Büro, alles musste nebenher organisiert werden. Das war einfach nur krass! Ich konnte auch nicht von Aufregung oder Spannung oder Sorge oder Angst reden. Einfach nur K R A S S. Wie wir das alles geschafft haben, fragen wir uns immernoch.
3 Comments
Annette
16. August 2016 at 19:44Hey ihr 2 Neukalifornier….
Toll dass ihr uns alle an eurem Abendteuer in San Francisco teil haben lasst….werde auf alle Fälle immer mal wieder hier vorbei schauen.
Wir waren ja schon mal zum Urlaub machen dort….daher fühlen wir ein bisschen mit euch…wie es dort ist. 🙂 Viel Spaß und gutes Gelingen weiterhin!
webgo-admin
16. August 2016 at 22:11Hey, das freut mich! Falls ihr mal wieder nach Kalifornien wollt, schaut bei uns vorbei!
Liebe Grüße nach Hachtel 🙂
Carmen
20. August 2016 at 22:08Jetzt endlich – eigentlich viiiel zu spät – hab ich hier auch mal reingeschaut und voller Spannung gelesen, wie es euch in den letzten Wochen so ging.
Wie die Zeit rast! So lange seid ihr schon in SF! Aber wie schön zu sehen, dass ihr gut ankommt und euch wohl fühlt.
Die ersten Bilder aus der Wohnung sehen jedenfalls sehr vielversprechend aus und ich freu mich auf mehr 🙂
Ab jetzt guck ich sehr regelmäßig hier rein!
Lasst es euch gut gehen und fühlt euch fest gedrückt!
Alles Liebe,
Carmen